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Bau von 2 Ukulelen, Teil 3: Griffbrett und Saiten

In diesem Kapitel geht es um die Herstellung des Griffbretts, die gewählten Mensuren (Saitenlänge) und die Saiten für die Stahlsaiten-Variante.

Ich wollte für beide Ukulelen die gleiche Außenform für den Korpus verwenden. Für die Nylonsaitenvariante habe ich mich für eine Übliche Mensurlänge von Tenorukulelen von 440 mm entschieden.

Mensur

Bei einem Nylonsaiteninstrument sitzt die Brücke im unteren Drittel der Decke, bei einer Ukulele mit Stahlsaiten ist sitzt Brücke unterhalb des Kreuzungspunkts der Deckenbalken und daher deutlich zur Mitte der Decke hin verschoben. Bei Verwendung der gleichen Korpusform bedeutet das eine kürzere Mensur von 410 mm.

Die Länge der einzelnen Felder habe ich wie folgt berechnet:

Mensur 440 mm   Mensur 410 mm    
Bund Feldbreite Länge ab Sattel Feldbreite Länge ab Sattel
1 24.7 24.7 23.0 23.0
2 23.3 48.0 21.7 44.7
3 22.0 70.0 20.5 65.2
4 20.8 90.8 19.4 84.6
5 19.6 110.4 18.3 102.8
6 18.5 128.9 17.2 120.1
5 17.5 146.3 16.3 136.4
8 16.5 162.8 15.4 151.7
9 15.6 178.4 14.5 166.2
10 14.7 193.1 13.7 179.9
11 13.9 206.9 12.9 192.8
12 13.1 220.0 12.2 205.0
13 12.3 232.3 11.5 216.5
14 11.7 244.0 10.9 227.4
15 11.0 255.0 10.3 237.6
16 10.4 265.4 9.7 247.3
17 9.8 275.2 9.1 256.4
18 9.3 284.4 8.6 265.0
19 8.7 293.2 8.1 273.2
20 8.2 301.4 7.7 280.9
21 7.8 309.2 7.2 288.1
22 7.3 316.5 6.8 294.9


Saiten

Da es keine Stahlsaiten für Ukulelen von der Stange gibt, musste ich mir ein paar Gedanken zu den Saiten machen, die in Frage kommen. Die Zugkräfte der einzelnen Saiten sollten sich untereinander nicht extrem unterscheiden, die Last sollte in etwa gleich verteilt sein. Außerdem dürfen die Saiten nicht mehr belastet werden, als vom Hersteller vorgesehen ist.

Ich verwende Gitarrensaiten und habe mit diesem Online-Rechner überprüft, ob meine Auswahl Sinn ergibt.

Gewählte Saiten

Note Frequenz [Hz] Durchmesser [Inch] Saitenzug [kg]
g 196 0,03 8,5
g’ 392 0,012 6
c’ 262 0,023 9,7
e’ 330 0,014 6
a’ 440 0,010 5,5


Die Gesmtlast auf der Ukulele beträgt gut 27 kg. Jede einzelne Saite ist weit genug von der Bruchgrenze entfernt. Für die G-Saite sind zwei verschiedene Typen angegeben, je nachdem ob man die tiefe oder die hohe Stimmung bevorzugt.

Rein zufällig entsprechen die Saiten genau den oberen vier Saiten eines 010er-Gitarrensaitensatzes…

Herstellung des Griffbretts


Gesägt habe ich die Bundschlitze von Hand mit einer japanischen Bundschlitzsäge. Das Sägeblatt hat eine zum Bunddraht passende Breite von ca. 0,6 mm. Man tut gut daran, die Schlitze zu sägen BEVOR man das Griffbrett in konische Form bringt. So erhält man sich die Anlegekante, um die Schlitze wirklich senkrecht zur Mittelachse schneiden zu können.

Man sollte einer Genauigkeit von wenigen Zehntel mm anstreben, um die Intonationsfehler möglichst klein zu halten. Mit der hier dargestellten eigens angefertigten Sägelade glaube ich diese Genauigkeit zu erreichen. Zum Ablesen des Stahllineals verwende ich eine Lupe.

Nach dem Schlitzen wird das Griffbrett in seine konische Form geschnitten (von diesem Arbeitsschritt ist kein Foto vorhanden). Anschließend fräse ich die Stufe zum Einleimen der Zierstreifen. Zier- und Randstreifen werden dann mit Titebond angeleimt.

Dann werden noch die Dots zur besseren Orientierung auf dem Griffbrett eingelegt. Die Vertiefungen mache ich an der Standbohrmaschine mit einem passenden Holzbohrer mit Zentrierspitze. Die Perlmutt-Punkte sind mit Sekundenkleber eingeklebt und anschließend mit Schleifpapier und Klotz bündig geschliffen.

Zu guter Letzt habe ich die Griffbretter noch mit Ahornstreifen eingefasst.



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