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Gitarre No 8, Teil 4: Der Halsfuß

Die Hals-Korpus-Verbindung soll bei dieser Gitarre verstellbar sein. Bei vielen Gitarren besteht das Problem, dass die Saitenlage durch ein Nachgeben der Decke im Laufe der Jahre immer höher wird. Eine solche Gitarre bekommt dann irgendwann einen Neck-Reset verpasst. Um diese aufwändige Reparatur zu umgehen, werde ich den Halswinkel einstellbar machen.

Eine gute Anregung für einen verstellbaren Hals ist das System von Mike Doolin.

Der Hals ist aus Mahagoni mit einem Ahorn-Mittelstreifen. Die Einzelteile habe ich auf der Kreisäge aufgetrennt. Der Halsfuß ist aus mehreren Ebenen zusammengeleimt. Beim Verleimen der Ebenen ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Ahornstreifen wirklich exakt übereinander liegen, damit der Streifen wirklich in einer Linie den Halsfuss herunterläuft.

Bei den Doolin-Hälsen gefällt mir die von außen zugängliche Verstellschraube nicht, deshalb wird dieser Hals von innen her verstellbar. Dazu musste die Verstellschraube im Halsklotz versenkt werden.

Wie funktioniert die Verstellung nun?
Das “Gelenk” bilden die beiden in den Halsklotz gedrehten Madenschrauben, die die Auflage für die beiden im Hals eingelassenen Messingplättchen bilden. Je nach dem wie weit die untere Schraube angezogen wird, wird der Hals mehr oder weniger weit nach unten geklappt. Damit der Hals ohne den Zug der Saiten nicht wackeln kann, wird die mittlere Schraube so weit aufgedreht, bis die Verbindung spielfrei - sozusagen gekontert - ist. Die obere Schraube drückt den Hals auf die Madenschrauben.

In Normallage hat der Hals etwa 2mm Abstand zum Halsklotz wie auf diesem Bild zu sehen.

Der maximal erreichbare Winkel ist hier dargestellt. Bei diesem Winkel ist die Saitenlage am 12 Bund ca. 4,5mm niedriger als in Normallage. Die Verstellung funktioniert gut und die Verbindung zwischen Hals und Klotz ist bei angezogenen Schrauben sehr stabil.

Jetzt wo die Teile für die Verbindung zwischen Hals und Korpus fertig sind, kann es weiter gehen mit dem Zusammenbau des Korpus.

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