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Reparatur eines Bosch Performance Line CX E-Bike-Motors (Teil 1)

Nach 18200 km war es soweit, der Motor meines E-Bikes wollte nicht mehr. Ich konnte nur noch ohne Motor fahren, aus dem Getriebe kamen ungesunde, knackende Geräusche. Bei zugeschaltetem Motor war ein übles Rattern zu hören. Vorher war mir schon aufgefallen, dass die Geräusche aus dem Getriebe immer lauter wurden. Eine kurze Google-Recherche ergab, dass es ein Reparaturkit gibt. Vor Bestellung des Kits, habe ich den Motor zerlegt um zu prüfen, welche Teile defekt waren.

Falls das hier jemand nachmachen sollte, möchte ich darauf hinweisen, dass jeder auf eigene Verantwortung handelt. Jede Gewährleistung seitens Bosch erlischt natürlich, sobald man sich am Motor zu schaffen macht. Angesichts des Alters meines Rades und des Neupreises bin ich das Risiko eingegangen.

Bevor man den Motor abmontieren kann, müssen natürlich die Pedalen mit Inbusschlüssel und Pedalabzieher entfernt werden.

Als erstes sind die drei Schrauben des äußeren Schutzgehäuses zu entfernen wie im Bild links zu sehen ist. Dann habe ich die Montageplatte demontiert. Hierzu sind zwei Stoppmuttern und zwei Schrauben zu entfernen. Es sind insgesamt 5 Kabel abzuziehen. Das dicke Kabel im Bild rechts ist mit einer Arretierung verriegelt, die sich mit einem kleinen Schlitzschraubendreher öffnen lässt. Der Motor hängt jetzt noch mit einer Schraube am Rahmen fest und kann nicht runterfallen.

Links ist die demontierte Montageplatte mit den Schrauben zu sehen. Die weiteren Stecker für die Kabel sind farbcodiert. Die Zuordnung sah bei meinem Fahrrad so aus wie im Bild zu sehen.

Noch zwei weitere Kabel…

Das Ritzel ist mit einer Sicherungsmutter mit LINKSgewinde befestigt. Da ich den richtigen Schlüssel nicht besitze, habe ich die Mutter vorsichtig mit Kunstoffhammer und einem Durchschlag aufgeklopft. Zum Gegenhalten habe ich eine Kettenpeitsche, die normalerweise zum Zahnkranzwechel benutzt wird, verwendet. Hinter der Mutter kommt ein O-Ring (rechts im Bild gekennzeichnet) zum Vorschein, den ich vorsichtig entfernt habe.

Hier sind das entfernte Ritzel mit Montagematerial sowie die Rückseite des Motors zu sehen.

Jetzt muss nur noch eine Mutter gelöst werden (Bild links), und der Motor kann aus dem Rahmen genommen werden. Rechts sind die 6 Muttern gekennzeichnet, mit denen der Gehäusedeckel verschraubt ist. Hier muss als erstes die Vergussmasse aus den Schraubenköpfen entfernt werden, damit man den Torx-Schlüssel ansetzen kann. Mit dem Dreieck ist ein Seegerring gekennzeichnet, der ebenfalls demontiert werden muss, um den Deckel abnehmen zu können.

Vor dem Öffnen des Motorgehäuses habe ich das Gehäuse von außen so gründlich wie möglich gereinigt. Beim Öffnen des Gehäuses sollte penibel darauf geachtet werden, dass kein Schmutz in den Motor fällt. Das würde unweigerlich zu einem Getriebeschaden führen.

Zum Reinigen habe ich eine alte Zahnbürste und etwas Seifenlauge verwendet. Die Stecker habe ich vorsichtshalber mit Klebeband abgeklebt, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern (ich weiß nicht ob das wirklich nötig ist).

Zum Öffnen des Gehäusedeckels habe ich mit einem Kunststoffhebel und einen Hammer leicht an verschiedenen Stellen auf den überstehenden Rand geklopft, um den Deckel zu lösen. Besonders ist hier drauf zu achten, dass die Aluminium-Dichtfläche nicht verletzt wird. Keinesfalls sollte man hier mit Metallwerkzeugen arbeiten!

Rechts im Bild ist der geöffnete Motor zu sehen. Bei mir ist das mit dem Dreieck gekennzeichnete Zahnrad gebrochen. Da es Bestandteil des Bosch Reparaturkits BDU2XX ist, habe ich es bestellt.

Anhand der Seriennummer und Typnummer des Motors kann man herausfinden welches Reparaturkit für den jeweiligen Motortyp benötigt wird. Die beiden Nummern stehen auf dem Aufkleber, der zum Vorschein kommt, wenn man das Kunststoffschutzgehäuse abnimmt (siehe 2. Bild oben).

Im nächsten Teil geht es um den Einbau des Reparatursatzes.