Wie ich zum Gitarrenbau gekommen bin
Ein Jugendfreund von mir hatte ein Buch mit dem Namen “Werkbuch für Jungen” von Rudolf Wollmann. In diesem Buch waren tolle Bauanleitungen unter anderem eine zum Selbstbau einer Elektrogitarre (mit Eisenbahnschienen als Bünden). Das amüsierte und faszinierte mich zugleich. Konnte es möglich sein, ein derart komplexes Projekt wirklich selbst durchzuführen? Der Gedanke ließ mich lange nicht los.
Im Alter von etwa 20 Jahren ist mir dann im 2001-Laden in Frankfurt ein Buch mit dem Namen “Gitarre selbst gebaut” von Peter Hromek in die Hände gefallen. Mittlerweile spielte ich selber leidenschaftlich gerne Gitarre und hatte einige Holzwerk-Erfahrung gesammelt. Der Gedanke an den Selbstbau einer Gitarre verfestigte sich in meinem Kopf. Ich fasste mir ein Herz und suchte Herrn Hromek in seiner Werkstatt in Frankfurt auf. Ich berichtete ihm von meinem Vorhaben und er fragte mich mit leicht ironischem Unterton: “So, so… und Du willst also eine Gitarre bauen?” Die auf mich magisch wirkende Atmosphäre der Werkstatt und der Kommentar verunsicherten mich recht nachhaltig…
20 Jahre später, nachdem das Studium abgeschlossen war und die Familie mir wieder etwas mehr Zeit ließ, hielt ich das Buch von damals wieder in den Händen. Der Spruch von Herrn Hromek klang wieder in meinen Ohren und ich dachte mir: “Ja, ich will und vor allen Dingen mache ich es jetzt!” Mittlerweile gab es das Internet und ich fand unendlich viel Informationen und viele gute Bezugsquellen für Materialien.
Ich bestellte mir das Buch “Guitar making” von William Cumpiano (das ich auch heute noch wärmstens enpfehlen kann), bestellte Holz und begann eine 12-saitige Gitarre zu bauen. Seitdem hat mich die Leidenschaft gepackt und ich baue und baue und baue…